Es ist ein großer Schritt für die Kleinen, aber auch für die Eltern – der Übergang von der Betreuung zuhause zur Betreuung in einer Kindertagesstätte, kurz Kita. Und deshalb sollte er auch möglichst behutsam ablaufen. Deshalb ist bei der Eingewöhnung in den ersten Tagen und Wochen auch Mama oder Papa ganz nah dabei. Das gibt Halt und Sicherheit in der neuen Umgebung und ermöglicht dem Kind und den Eltern, sich schrittweise zu lösen.
Erzieherin Claudia Miehling, Leiterin der KJF Kindertagesstätte Haus für Kinder Nördlingen erklärt, wie die Eingewöhnung in ihrer Einrichtung abläuft. „Die ersten Tage sind die Eltern in der Gruppe, sitzen da mit ihrem Kind und betrachten, was hier passiert. Das ist eine ganz transparente Vorstellung unserer Arbeit, die Eltern sehen, so wird gearbeitet, so ist die Beziehung zu den Kindern in der Gruppe, und die Kinder dürfen genauso gucken und wenn die Kinder bereit sind, sich von den Eltern zu trennen, dann ist das schon der erste Erfolg.“
Die Kinder bestimmen das Tempo
Und auf diesen ersten Erfolg lässt sich aufbauen. Schritt für Schritt kann dann die Zeit verlängert werden, in der Mama oder Papa den Raum oder die Einrichtung verlässt, bis das Kind schließlich allein den ganzen Vormittag allein in der Kita bleibt. „Das Kind ist zum ersten Mal alleine einen Tag oder halben Tag in der Kita, wenn die Erzieher oder Pädagogen es geschafft haben, das Kind zu trösten, die Bedürfnisse des Kindes zufriedenzustellen, und wenn wir den Eindruck haben, das Kind hat akzeptiert, dass es in seinem Lebensbereich noch andere Personen gibt, vorher nicht“, erklärt Claudia Miehling.
Bis es soweit ist, können durchaus ein paar Wochen vergehen. Für Claudia Miehling und ihr Team vom Kinderhaus Nördlingen ist die Eingewöhnung eine sehr wichtige und intensive Phase. In ihrer Einrichtung nimmt man sich dafür viel Zeit und hat auch einen eigenen Weg dafür entwickelt.
„Das bedeutet, dass wir genau gucken, was Eltern und Kinder brauchen, damit wir eine gute Eingewöhnung haben, das heißt, das Wichtigste ist, dass die Eltern Zeit mitbringen, wir wünschen uns mindestens drei Wochen, das kann länger dauern, weil die Kinder das Tempo bestimmen.“ (kr)
Dieser Erziehungstipp stammt aus der TV-Sendung "Familie & Co":